Blick in die Vergangenheit – auf eine hölzerne Gewindespindel einer verschollenen Hobelbank

Heute bin ich über eine alte Hinterzange gestolpert: ein Bruchstück des seitlichen Schraubstocks einer nicht mehr vorhandenen alten Hobelbank.

Das Gewinde der Holzspindel sieht noch erstaunlich gut aus. Der Schraubenkopf dagegen ist nach seinem Lebensabschnitt als Gartendekoration verwittert, ist oder war vom Holzwurm befallen und aufgerissen. Von der Hinterzange ist nur noch das rechtwinklig zur Schraube stehende Backenteil vorhanden.

Das ehemals parallel zur Werkbankfront verlaufende Wangenteil ist aus seiner Schwalbenschwanzverbindung gefallen, ebenso wie die Laufschiene, die mit ihrem Scherzapfen nicht mehr vorhanden ist. Die 1cm starke Feder war mit einer Schraube in der Hinterzangenwange gesichert. Ein Blick ins Innere zeigt ebensowenig Verschleiß wie am Holzgewinde und würde sich vielleicht auch deutlich von den Gebrauchsspuren der Vorderzange unterscheiden.

Ungleiche Brüder, und doch ist der wahrscheinlich größte Unterschied zwischen der heute gefundenen Schraubstockspindel und ihrem Gegenüber aus unserer Werkstatt, das Fertigungsdatum. Wobei die Geschichte der betagten Schraube unklar ist. Unsere Holzspindel hingegen ist zweifelsfrei echte Handarbeit aus dem schönen Brandenburg und wird hier seit 2018 hergestellt.